love the moment
An interview with Magda Malina, who graduated this year from the Academy of Arts in Arnhem, NL, with a collection of fashion accessory out of the ordinary.
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Ein Interview mit Magda Malina, die dieses Jahr an der Kunstakademie Arnheim, NL, ihren Abschluß gemacht hat mit einer außergewöhnlichen Kollektion Modeaccessoires.
Your work is made of paper. Why have you chosen for this material? Deine Arbeiten sind alle aus Papier. Wieso hast Du Dich für dieses Material entschieden?
Art first, paper was only the material to make the prototypes and models of. It was the best material to work out my ideas. But then I was really fascinated by the material behaviour and the charisma and I knew: there will be no other material who can work that way. Paper is fragile and robust at the same time – it is very patient but it also as some restrictions to it. People kept asking me what material I am going to choose to make the 'real thing' of, but the more models I was making, the more I realised it could only be paper. In the end it is an autonomous material. I worked out my designs so precisely that any question about another material will be redundant: this can definitely only be done with paper.
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Zunächst diente Papier mir nur als Material für Modelle, weil es am besten meine Formsprache zum Ausdruck brachte. Bei einigen Modellen war ich jedoch so fasziniert vom Materialverhalten und der Ausstrahlung, dass ich wusste es gibt einfach kein anderes Material, was sich auf genau diese Art und Weise verhält und das Papier ersetzten oder die Modelle verbessern kann. Papier ist sehr fragil und robust zugleich. Es ist geduldig aber lässt auch nicht alles mit sich machen. Immer wieder bekam ich die Frage gestellt aus welchem Material meine Entwürfe letztendlich gefertigt werden sollten und je mehr Modelle ich machte, desto mehr merkte ich dass Papier doch auch ein selbstständiges Material ist. Letzendlich sind meine Entwürfe so präzise in Papier ausgearbeitet, das jede Frage nach einem anderen Material überflüssig erscheint: meine Entwürfe können nur in Papier ausgearbeitet werden.
How is your design process going on, how do you start with new designs?
Wie geht dein Designprozess voran, wie beginnst Du einen neuen Entwurf?
I begin every design with a rough sketch in my head – it is sometimes only a feeling about the new designs. I have an diffuse conception of the look, or a story I want to tell. Then I quickly begin working in a three dimensional way – I sculpture the paper around the body or work out some details. This is in the beginning very chaotic an only a mere scribble. With the help of a constructional computer programm i work out the patterns. This is also helpful to save myself of my own looseness. By using a computer I also come across possibillities or solutions that were not predictable.
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Der Entwurf beginnt mit einer Skizze im Kopf, meist nur einem Gefühl bezüglich der neuen Entwürfe. Ich habe dann eine schemenhafte Vorstellung wie etwas aussehen soll, aber vor allem was es vermitteln soll, was es für eine Geschichte erzählt werden soll. Ich arbeite dann meistens direkt drei dimensional, mache viele Modelle aus Papier am Körper, probiere Details aus. Das ist zunächst sehr skizzenhaft und chaotisch. Mithilfe eine Konstruktionsprogramms entwickle ich am Computer die Schnittmuster - auch um mich vor meiner eigenen Ungenauigkeit zu bewahren. Im Computer stoße ich aber auch auf Möglichkeiten oder Lösungen, die eher unvorhersehbar sind.
What inspires you, what was the initial point for your final collection? Was inspiriert Dich, was war der Ausgangspunkt für Deine Abschlusskollektion?
My everlasting source of inspiration is the City and its people: how they act and react, how the architecture works on them and the other way round. It is about the flippancy, the momentariness or substitutability that surround us: images, trends, and faces of people and places not only in the real but also in the virtual world (myspace, youtube, second life ect). Especially that was also my starting point for the final collection: the variable image as a very fragile shell that is supposed to give us some protection, make us bigger, better or more special, even if it is just for one moment.
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Meine stetige Inspirationsquelle ist die Stadt, die Menschen die darin leben: wie sie agieren und reagieren, wie Architektur auf uns wirkt und umgekehrt. Es geht dabei um die Flüchtigkeit, die Vergänglichkeit oder Ersetzbarkeit, die uns umgibt: Imagos, Trends, Gesichter von Menschen und Orten nicht nur in den greifbaren, sondern vor allem in virtuellen Welten wie dem Internet (myspace, youtube, secondlife etc.). Vor allem das war der Ausgangspunkt für meine Abschlussarbeit: das variable Imago als zerbrechliche Hülle, die Schutz bieten soll und größer, besser oder besonderer machen soll, auch sei es für nur einen Moment.
What are your plans for the future? Was sind Deine Pläne für die Zukunft?
Potentially I will do a master study, but only when I come accross the right academy (and enough money). In the meantime I want to enhance myself and to do projects with other people. People from the field of design, but more likely people from the theatre or film, architecture or technology.
I basically will be working in two directions. On the on hand I will continue working on an experimental basis. That means in the first place to further develop my current collection – especially when it comes to presentation. There are so many posibilities to make my collection more understandable or maybe more vivid. I could imagine to cooperate with someone to write a script based on my designs.
On the other hand I want to design a collection of wearable accessories based on my papercollection. Wether in collaboration with a fashion designer or on my own remains to be seen.
All these thing will resolve in the nearby future. What I do know is that I am going crazy if I cannot be productive.
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Eventuell werde ich ein Masterstudium machen, aber nur wenn ich die richtige Akademie (und Geld) dafür gefunden habe. Erstmal will ich versuchen mich selbstständig weiter zu entwickeln und Projekte mit verschiedenen Leuten zu machen. Das können Personen aus dem Designbereich aber vor allem auch Theater, Film, Architektur oder Technologie sein. Ich möchte mit meiner Arbeit zwei Richtungen ausarbeiten. Einerseits die eher experimentelle, wobei ich meine jetzige Kollektion weiterentwickeln will - vor allem was die Präsentation angeht. Da gibt es noch sehr viele Möglichkeiten sie verständlicher, aber vielleicht auch lebendiger zu machen. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen mit jemandem zusammen ein Szenario zu schreiben das ausgeht von meinen Entwürfen. Zugleich will ich auch eine tragbare Kollektion Modeaccessoires entwerfen, der meine Papierkollektion zugrunde liegt. Ob das jetzt in Form einer Zusammenarbeit mit einer Modedesignerin oder selbstständig geschieht, wird sich zeigen.
Genaues wird sich in der nächsten Zeit herausstellen. Was ich mittlerweile jedoch sicher weiß, ist, dass ich den Verstand verliere, wenn ich nicht produktiv sein kann.